Bikewochenende Livigno
Acht erwartungsfrohe, trailhungrige Biker machten sich am Freitag in der Früh auf den Weg Richtung Berge. Die beim Aufladen der Bikes angeregte Idee, aus wettertechnischen Gründen das Programm der beiden Tage umzukehren, wurde durch unseren umsichtigen Touroperator Christoph Herberth während der Anfahrt bestätigt. Nach flotter Anreise in Livigno angekommen verspeiste die bestens gelaunte Truppe noch zügig ein «Light»-Sandwich und los ging das bergige Abenteuer. Ein kurzes Einfahren auf der Passstrasse und schon waren wir auf dem Schotter unterwegs. Unsere Beine kurbelten bestens, derweil sich die Lungen an der dünnen Luft rascher bemerkbar machten. Beruhigt stellen wir aber fest, dass das Pfeifen von den vielen nervösen Munggen stammte und nicht aus unseren stark beanspruchten Organen hervorjapste. Unter dem Tempodiktat von Joe kraxelten wir mit geschulterten Bikes die steilsten unfahrbaren Hänge hinauf und fanden uns auf den ersten Schneefeldern wieder. Auf 2`600müM zogen wir Windwesten über und stürzten uns den steil abfallenden, verblockten Singletrail hinunter und liessen unser Gefährt ab und an schon mal selbst den Fahrweg bestimmen. Jeder Biker weiss, nach dem runter geht`s wieder rauf. Das Val Viola sog die Körner in den Oberschenkel nach und nach weg. Was dann aber kam war richtig cool. Vom schröppig, technischen Downhill fliessend in flowigen Alpentrail übergehend düsten wir die «sackgeile» Abfahrt hinunter. So schmeckte dann die Gerstensuppe auf der Alphütte bei wärmenden Sonnenschein äusserst lecker. Joe liess beim zügigen Aufstieg wohl schon zu viel Energie und musste sich beim Sonnenschirm aufspannen wacker anstrengen und sogar die Benimmregeln ausser acht lassen! Zu fortgeschrittener Zeit blochten wir mit horendem Tempo talwärts Richtung Poschiavo. Rasch einen kleine Schwarzen genehmigt bestiegen wir die RhB bergwärts und erreichten um ca. 18.00Uhr den Ospizio Bernina. Der anschliessend folgende, knackige Aufstieg bei mystischer Abendstimmung vor beindruckender Bergkulisse forderte unsere letzten Kraftreserven. Die folgende Abfahrt belohnte dann unsere Bikerherzern. Technische Partien, Spitzkehren, flowige Wiesentrails die wir im High-Speedbereich hinunterdüsten. Die vielen Bachdurchquerungen wurden teilweise benutzt um den Mitbiker auf die bevorstehende Dusche vorzubereiten, gell Röbi! Bei der späten Ankunft im Hotel spiegelten die strahlenden Gesichter einen sensationell gelungenen Bikertag wieder. Rasch die extrem strapazierten Sportgeräte versorgt und ab zum Z`nacht.